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Elternzeit in Südostasien - ein Familienreiseblog

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Der erste nach Thailand

Januar 4, 2018 by Herr M 1 Comment

Long time no see.

Mich hat es gekribbelt. Spätestens als Klein I am Flughafen in Berlin die Alarmanlage auslöste und die Stewardess uns nach mehreren Tauschunternehmungen unsererseits, erklärte, dass drei Plätze nebeneinander nun wirklich nicht für fünf Personen ausgelegt seien, wusste ich: Ich möchte einen Blogeintrag schreiben. Ja genau, wir sind wieder unterwegs. Diesmal keine vier Monate in Südostasien, dafür 3 Wochen in Griechenland und zu fünft. Ja genau zu fünft! Denn als kleines Überraschungsmitbringsel haben wir Mini M von unserer Elternzeitreise mitgebracht. Von einer Elternzeit in die nächste sozusagen. Verrückt. Auf so vielen Ebenen. Aber auch so schön. Leider war es aus verschiedenen Gründen diesmal nicht möglich eine lange Reise zu planen, dafür haben wir uns nun drei Wochen freigeschaufelt und weilen derzeit in Chania auf Kreta.

Die Anreise. Nach zwei Stunden im Flugzeug, schauten Herr M und ich uns kurz selbstbemitleidend an, erst die Hälfte geschafft. Beide schweißgebadet, abwechselnd Baby schunkelnd und Kleinkind hinterherrennend. Das Große zum Glück selbst beschäftigt mit vorgespeicherten Paw-Patrol-Folgen (Grelle Comic-Hunde auf irgendeinem ultrawichtigen Handtaschenhühnchen-Rett-Einsatz, don`t ask.) Dann die erste gute Nachricht: Der Pilot hat es eine halbe Stunde schneller geschafft. Zweite gute Nachricht: Griechenland liegt eine Stunde vor Deutschland. Schwupps, noch eine Stunde Flugzeit gespart. Athen liegt halt doch näher als Bangkok. Die Silvesternacht im Flughafenhotel war trotz unromantisch anmutendem Klang, eine sehr gute Idee. Am nächsten Morgen ging der zweite Flug nach Chania, Kreta. Da ging es zum Glück nur hoch und wieder runter. Einmal den halben Berliner S-Bahn-Ring.

Ach, übrigens haben wir keinen Buggy dabei. Mehr sag ich dazu nicht. Mein Rücken ist kein Fan. Aber meine Geduld wird geschult. Sightseeing mit zwei Tragetuchkindern U2, eins davon in Autonomiephase Nr.1 und zusätzlich ein Wackelzahnpubertist. Es wird nicht langweilig. Als Krönung haben wir heute eine Eisdiele gefunden, die auch in der Wintersaison offen hat. Jackpot. Und das Schlumpfeis besteht hier aus Vanille mit Mandelkaramel, eingefärbt in Himmelblau. Da mag sogar ich den ansonsten blauen nach Undefinierbaren riechendem Eltern-Albtraum.

Chania, die zweitgrößte Stadt Kretas, wird als eine der schönsten gehandelt. Im Januar, totale Nebensaison, eine sichere Bank, denn wir konnten sicher sein, dass wenigstens ein paar Tavernen und Geschäfte geöffnet haben. Und der Charakter einer eingeschlafenen Touristenhafenstadt gefällt uns ganz gut. Dazu ein schönes Appartement mitten in der Altstadt (Eulogia Casa), von dem aus alles fußläufig erreichbar ist und großartige 18-20 Grad. Nach einer Woche werden wir uns ein Wohnmobil mieten und die ganze Insel erkunden. Zu fünft auf 20qm. Hoffen wir mal auf gutes Wetter. Wenn das Chaos uns übermannt, kribbelt es bestimmt wieder und ich schreibe den zweiten. We`ll see.

Ach, um die Alarmgeschichte aufzulösen: Im Boardingbereich, übervoll, eine Tür, die nicht geöffnet werden soll, ohrenbetäubende Lautstärke, vielsagende Blicke in unsere Richtung: Die verrückte Großfamilie. Hoffentlich sitzen die nicht neben uns…

Alles Liebe. K

Nein wir brechen nicht ein. Wir wohnen da.

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Rückblick ach Schnickschnack!

Januar 23, 2017 by Herr M 1 Comment

Übermorgen gehts nach Haus. Zeit zurück zu blicken und zu resümieren. Ach Schnickschnack! Im Kleinen spiegelt sich das Große. Die Reise war auch ein Ausbrechen aus unserem Alltag. Verpflichtungen hinter uns lassen und den Blick zu weiten. Fragen wie „Wie wollen wir leben?“, „Was ist uns wichtig?“ und „Wohin soll es gehen?“ wollten wir anfassen und wälzen.

Was kam, war ein neuer Alltag, neue Verpflichtungen. Unterwegs ist es nicht die Arbeit, Kinderladen und Haushaltsführung, die verpflichtet, sondern neue Unterkünfte suchen, Essen organisieren und viel spielen. Erträumte Momente der Ruhe und Reflektion von Frau K und mir, waren rar. Zu sehr zerrten die täglichen Ereignisse an uns und zu dringend die bevorstehenden Ereignisse der nächsten Tage. Der Blick wurde nicht weiter als in Berlin.

Also alles wie gehabt, nichts gewonnen? Nö, denn der Blick hat sich verändert. Wenn der Blick in Berlin immer auch raus ging, waren wir hier viel auf uns als Familie reduziert. Er fokussierte sich auf das, was wir als Familie brauchen. Voneinander brauchen und an Dingen brauchen, die uns umgeben. Quasi die Essentials auf die wir angewiesen sind um zu funktionieren.

Der Erkenntnisgewinn war nicht schmerzfrei. Viel funktionierte über Trail and Error. Als Beispiel, eine desaströse Woche, die wir in der Nähe von Ranong im Eco Logic Yoga Retreat verbracht haben. Von der Umgebung und Mentalität her ein Ort von dem wir Großen dachten, dass er uns zusagen würde. In der Woche waren wir jedoch so nahe daran, die Reise abzubrechen, wie an sonst keinem anderen Ort. Kleine Dinge, wie fehlender Rückzugsraum, falsche feststehende Essenszeiten wirkten wie Sand in unserer Familiendynamik. Resultat war eine dauernde Anspannung, die sich in vielen kleinen Konflikten um Kleinigkeiten entlud. Groß L oft mitten drin. Ich merkte, dass wir uns zu viel zumuteten und war richtiggehend ratlos.

Was folgt, war eine neue Unterkunft und mit dieser neue Rahmenbedingungen für uns. Die Umstände waren anders und wir arrangierten uns neu. Es wurde besser und wir lernten daraus. Nicht das es keine Konflikte mehr gibt. Die gibt es und sind so schmerzhaft wie zu vor. Aber mir werden die Gründe bewusster und ich versuche weiter daraus zu lernen.

Meine Eltern würden das nun eine Lernschleife nennen und davon haben wir (ich zähle kurz…) 19 hinter uns, wenn jede Unterkunft eine Lernschleife ist. Das ich jeweils Erkenntnisse aus ihnen gezogen habe, verdanke ich auch diesem Blog. Er hat mich zum innehalten und zurückblicken gebracht. Bzw. durfte ich Frau Ks Rückblicke lesen. Dafür bin ich sehr dankbar und es macht das Ganze hier zu einem großen Geschenk.

Was bleibt ist nun die Große Lernschleife zu beenden und reich an Erfahrungen nach Hause zu fliegen. Nicht mir der großen neuen Idee, wie unsere Welt nun besser wird, sondern mit vielen kleinen Eindrücken und Gefühlen, die nun gepflegt und gehegt werden wollen. Was am Ende dabei heraus kommt weiß ich nicht, aber ich habe eine Idee wie es sich anfühlen soll.

Beschreiben kann ich es nicht, aber so kann es aussehen…

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Die Lebestadt: Bangkok

Januar 22, 2017 by Herr M 1 Comment

Tag 12 in der Großstadt Bangkok. Etwas unfreiwillig, da wir eigentlich vorhatten noch einmal nach Koh Phangan zurückzukehren und Freunde wiederzutreffen. Die Wassermassen der letzten Wochen haben uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Unsere geplanten Züge und Busverbindungen fuhren nicht. Wir mieteten uns etwas geknickt in einem gemütlichen Appartement ein und wollten täglich nachschauen, ob sich die Situation verbessern würde. Was soll ich sagen, Bangkok hat uns schlussendlich in seinen Fängen behalten. Es ist schön eine kleine Wohnung zu haben, in der man auch mal eine Tür schließen kann oder Groß l morgens ins Wohnzimmer gehen kann um seine Lego-Landschaft auf-/weiterzubauen. Dazu haben wir eine Küche und eigene Waschmaschine (Eine größere Freude konnte man mir hier kaum machen, siehe auch) und auf dem Hoteldach gibt es einen kleinen Spielplatz und Pool. Es lässt sich also aushalten.

Legoland

Ich wurde heute nach einem Guglfischundmeer-Bangkok-Special gefragt (ähnlich dem aus Penang oder Chiang Dao). Bisschen schwierig für mich. Einerseits gibt es unzählige Bangkok-Tipps und so viele waren schonmal dort und haben ganz eigene Eindrücke dieser besonderen Stadt. Und zum anderen beruhen unsere Erlebnisse hier fast alle auf Tipps von Bekannten, die hier mehrere Jahre gelebt haben. Da fühlt es sich irgendwie komisch an, hier „unsere“ Tipps vorzustellen. Ich möchte aber gerne trotzdem von unserer Zeit hier erzählen, denn die ist nämlich gar nicht mal so übel. Und eigentlich haben wir doch einen Tipp für alle Bangkokreisenden mit Kindern. Für uns zeigt sich Bangkok als Stadt, in der man wunderbar leben kann. Jedoch nicht so sehr als Familien-Sight-Seeing-freundlich. Wir gehen die Tage langsam an, bleiben viel Zuhause und in der näheren Umgebung (Wir wohnen Ekkamei, eine schicke Wohngegend mit netten kleinen Läden und fancy Cafés, Herr M würde es als Mischung aus Mitte und Zehlendorf beschreiben. Im positiven Sinne… 😉 ) Sight-Seeing machen wir wirklich Low-Level und wenn, dann besteht das für uns aus Flohmärkten, Malls, sowie Food- und Nightmarkets. Einen Versuch zum Königspalast zu kommen scheiterte im Palastvorgarten. Es war voll, heiß, eng und teuer. (500 Baht p. Ticket) Wir gaben auf und sind essen gegangen. Das können wir. Dazu kommt der absolut verrückte Verkehr in Bangkok. Es gibt kaum eine Uhrzeit, zu der kein Stau herrscht und die öffentlichen Verkehrsmittel fahren auch nicht die ganze Stadt ab, sodass man an irgendeinem Punkt immer auf Taxis angewiesen ist, wenn man nicht auf einen überfüllten unregelmäßig erscheinenden Public Bus warten möchte. (Mit zwei Kindern kein Spaß) Es macht also (für uns) Sinn, diese Stadt langsam zu erkunden. Und es auch ok zu finden, wenn wir diese riesige Buddha-Statue oder das Innere des Königspalastes nicht gesehen zu haben. Dafür sammeln wir Sonnenstrahlen und perlendes Kinderlachen beim Springen in den Pool, Frau K kann sich eine Maniküre gönnen und Herr M abends allein den Hipster-Trash-Markt erkunden. Wir sind glücklich hier in Bangkok und können uns mental auf unsere bevorstehende Rückreise nach Deutschland einrichten.

Zwei Tipps für Familien außerhalb der Tourizone muss hier aber doch noch rein! Wir sind große Fans (vor allem Groß L, der am Liebsten täglich hier her kommen würde) der Bibliothek TK-Park in der Central World-Mall. Die haben einen großartigen Kinderbereich mit unzähligen Spielsachen und Lese-Versteckmöglichkeiten (viele englische Kinderbücher), sodass wir dort locker mal 6 Stunden verbracht haben (mit Lunch-Unterbrechung natürlich).

Lego in der Bibliothek

Neben der Ekkamei-Hood liegt Thong Lor, das Prenzlauer Berg Bangkoks. Und wie sich das so für Pberg gehört, gibt es natürlich auch ein Kindercafé. Wer sich in sowas reintraut, ist in der hippen Commons-Mall im Little Pea bestens aufgehoben. Cold Brew für Papa und Mama und die Kids bauen mit (weißem, nur weißem!) Lego. Dort waren wir an einem Nachmittag. Das reichte erstmal. 😉

So, nun widme ich mich wieder dem Sonnenstrahlen sammeln. Und Farben. Und Wörter.

Alles Liebe. K

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Reis, Nudeln und Pommes…Was essen unsere Kinder in Thailand?

Januar 15, 2017 by Herr M 2 Comments

Groß L beim Studieren der Menükarte

Essen war eines der größeren Themen, die so in meinem Kopf rumgeisterten vor unserer Fahrt. Was wird Groß L essen, wird es ihm schmecken? Was gibt es auf der Reise für Möglichkeiten ihm seine Lieblingsspeisen zu ermöglichen? Werden wir irgendwann mal eine eigene Küche haben? Klein I wird anfangen sich für Essen zu interessieren. Wird unser BLW-Plan klappen? Ich hatte keine Ahnung. Von einer Freundin, die mit ihrer kleinen Tochter dort war, hörte ich, dass es sehr schwierig war, etwas passendes für das Kind zu finden. Zum Glück ist Groß L eigentlich kein mäkliger Esser (bis Thailand jedenfalls…) und ich sah den Dingen positiv entgegen. Wir waren in Berlin auch schon öfters thailändisch essen und gebratene Nudeln mit Gemüse war eine akzeptable Mahlzeit für ihn.

Dann kamen wir in Thailand an und begannen das (kulinarische) Abenteuer. Ich muss zugeben, es ist nicht immer einfach. Gebratene Nudeln sind out. Scharf gewürztes Essen fällt auch aus. Gemüse ist meist in Oyster- oder Sojasauce gekocht (Fried vegetable) und schmeckt demnach ziemlich intensiv. Groß L wurde vorsichtig und aß erstmal nur den Reis. Verständlich, für ihn ist die Umstellung mit am Größten. Wir ließen ihm Zeit. Es kristallisierten sich langsam und Mahlzeit für Mahlzeit seine Vorlieben heraus. Wichtig: Die einzelnen Bestandteile eines Essens dürfen auf keinen Fall vermischt sein. (Das heißt der Klassiker Fried Rice ist raus, da ist nämlich alles bunt gemischt) French Fries (die gute alte „Pommes Schranke“) gehen gut und gibt es eigentlich auch überall. Die mochte er schon in Berlin gern. (Ein Hoch auf die Pommes, Groß L ist jetzt absoluter Kenner und mäkelt schonmal, dass diese Pommes jetzt aber zu fettig seien.) Pancake ist hier einer der Frühstücksklassiker, er ist größer, weicher und süßer, als der amerikanische. Weitere Groß L-Essenswahl: Spaghetti ohne irgendwas. Oder Sahnepilzsauce. (Kein Klassiker hier…) Um unseren Kinder aber doch etwas Gemüse zugute kommen zu lassen, mussten Tricks her. Wir kauften auf dem Markt frisches Obst und Rohkost, das wir immer wieder aufgeschnitten in die Restaurants mitgenommen haben. So hatte Groß L wenigstens eine knackige Begleitung zum schlichten Reisberg. Wenn wir einen Wasserkocher und Kühlschrank im Zimmer oder einen Zugang zu kochendem Wasser hatten, haben wir so oft es geht ein DIY-Frühstück gemacht. Das heißt Porridge und Cornflakes mit Obst.  In Restaurants, in denen wir uns sprachlich gut verständigen konnten, haben wir oft Extrawünsche geäußert. Gekochtes Gemüse ohne Sauce. (Gekocht heißt in Thailand bissfest, für Klein I ohne Zähne zu hart, es gab daher oft Extra-Extra-Wünsche 😉 ) Kartoffelbrei. Omelette ohne Zwiebeln. Nudelsauce extra. And so on. Geht ganz gut. An der Straße auf einem der vielzähligen Nightmarkets essen, gestaltet sich hingegen als schwieriger. Während Herr M und ich vor einer großen Auswahl stehen, fällt die Wahl von Groß L meist auf einen Maiskolben oder einen obersüßen Crépe. Zwischendurch hatte ich Angst, dass Groß L hier zu wenig isst. Sein stabiles hohes Energielevel zeigt uns jedoch das Gegenteil an. Alles gut also.

Klein I wurde und wird nach wie vor voll gestillt. Sie begann ihren Beikoststart ganz vorsichtig mit ca. 6 Monaten, also etwa dem Beginn unserer Reise mit der obligatorischen Gurke von unserem Tellerrand. Der positive Nebeneffekt war, dass sie beschäftigt war, während wir unsere Nudelsuppe schlürfen konnten. In Thailand gibt es in vielen Restaurants niedrige Tische, an denen man im Schneidersitz auf Matratzen oder Kissen sitzen kann. Das war perfekt für uns als Familie und für Klein I. So konnte sie von Anfang an am Familientisch teilnehmen. (Sie ist auch kein allzu großer Fan von Kinderstühlen…siehe hier) Am Anfang noch auf unserem Schoß, mittlerweile steht sie aufgerichtet an diesen Tischen neben uns und greift ordentlich beim Essen zu. Breifrei ist hier kein Problem, ganz im Gegenteil. Es ist für uns viel praktikabler. Sie kann überall (was nicht gerade überwürzt und spicy ist) probieren und hat sich als Favorit den Reis ausgesucht. Wir feiern hier täglich ein bis zwei Reispartys. Wir schauen trotzdem, dass wir das Restaurant nicht mit einem weißen Schneereisüberzug verlassen. Gelingt uns fast nie immer. 😀 Für die Thailänder ist das übrigens ein völlig unbekanntes Konzept. Wir bekamen erklärt, dass die Kinder hier teilweise bis sie 6 sind immer mit der Hand gefüttert werden. Joa. Dann bleibts auch sauber. Eine indische Uber-Fahrerin in Malaysia erzählte uns, dass die Babys hier den ganzen Anfang über Babykekse in Milch aufgeweicht bekommen und dann erst später langsam an das „erwachsene“ Essen und vor allem die Schärfe gewöhnt werden. Klein I wird (bisher) nicht an die Schärfe gewöhnt, sie genießt noch ihre gekochten Brokkoliröschen und freut sich wie ein Honigkuchenpferd, wenn es mal gekochte Kartoffeln gibt. Groß L übrigens auch. Wer hätte gedacht, dass mein Kind auf Reisen vor allem die Kartoffel vermissen würde. Wenn er die Wahl hat, würde er eine gekochte Kartoffel einer frittierten vorziehen. Aber unser Erfahrung nach wird hier lieber frittiert als gekocht…

Die besagte Reisparty

Eine eigene Küche hatten wir nur einmal auf Koh Phanghan und jetzt gerade in Bangkok. (Kühlschrank zum Lagern von Rohkost und Obst ist hingegen oft im Zimmer zu finden) Wir wissen nach unserem Restaurant-Nomadenleben diesen Luxus wirklich zu schätzen. Wir fühlen uns so viel unabhängiger und es ist doch immer noch viel entspannter in seinem eigenen Heim eine Reisparty zu schmeißen. Auch, wenn man danach selbst wischen muss. 😉

Ich bin dann mal Kartoffeln kochen.

Alles Liebe. K

 

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3 Monate unterwegs

Januar 10, 2017 by Herr M Leave a Comment

dscn5547Heute ist es drei Monate her, dass wir abends in den Berliner Himmel aufstiegen und 36 Stunden später auf Koh Phangan ankamen. Ich habe gerade nochmal meinen ersten Blogeintrag von der Insel gelesen und musste schmunzeln. Es kommt mir irre weit weg vor. Wir haben seitdem soviel erlebt und gesehen, manchmal geplant und oft ungeplant. Das Urlaubsgefühl ist gewichen. Ich empfinde nach wie vor Freude, Aufregung und auch (nicht nur) Erholung, habe aber nicht mehr das Gefühl nichts verpassen zu wollen. Es ist eine Art Reisealltag entstanden, den wir uns zum Teil auch erkämpfen mussten. Gerade mit den Kindern erwiesen sich Tagesrituale und wiederkehrende Strukturen (Wir haben z.B. eine Morgenrunde etabliert, in der jeder seine Stimmung und Wünsche für den Tag verbalisiert) als vorteilhaft, wo sich doch schon alles um sie herum ständig ändert. Diese Erkenntnis kam leider mit viel Streit, Unwohlsein und vielen Tränen daher. Auch das haben wir geschafft und gehen gestärkt unseren Weg weiter. Wir planen unsere Routen langsam und suchen Orte heraus, die uns als Familie gut tun. Herr M erweist sich als großartiger Tripadvisor-Durchforster und überrascht uns immer wieder mit tollen Ideen, familienfreundlichen Unterkünften und Ausflugszielen. Ich bin diejenige, die meckert, wenn es zu viel Programm wird für einen Tag. Soviel dazu, dass ich keine Angst mehr habe, irgendwas zu verpassen. Dann habe ich eben nicht jeden Tempel in Ayutthaya gesehen. So what!

Wir kennen unsere Reiseskills und ihre Grenzen. (Nacht-)Zug: Auf jeden Fall! Kleine Busse: Never! Eine Nacht und dann weiter? Eher nicht. Gemütlich machen und Wäscheleinen spannen auf der Terrasse? Sowas von!

Reminder an uns selbst, nächstes Mal vielleicht doch die Rollkoffer. Backpacken in allen Ehren, aber Gepäck für vier Personen in zwei Riesenbackpacks packen, dazu Handgepäck, Klein I im Tragetuch und Groß L an der Hand, ist eine Herausforderung. Wenn dann dazu noch eine im Packen vollkommen ungeeignete Frau K dazukommt, ist der Hass auf diese Riesenmonstren geschürt. Wenn jemand Lorelai Gilmore (Gilmore Girls, die neuen Folgen…) beim Wandern gesehen hat, dann wisst ihr, was ich meine… Ja, es ist mindestens so schlimm. Nur, dass mir verboten wurde mit Gaffa-Tape Dinge außen festzukleben. Ich hätte es auf jeden Fall getan.

Und noch etwas ganz großartiges ist in diesen drei Monaten passiert. Herr M und ich konnten weiterdenken, wir schmieden eifrig Pläne für „danach“ und haben so viel Inspiration bekommen durch die vielen tollen Orte und Menschen, dass wir es kaum abwarten können, loszulegen. Somit ist schon jetzt eines meiner persönlichen Ziele dieser Reise wahrgeworden. Abstand zu gewinnen, Gedanken zu ordnen, Wege und Möglichkeiten durchzuspielen. We`ll see… 😉

Alles Liebe K

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Weihnachten in Chiang Dao

Januar 7, 2017 by Herr M 3 Comments

Es war Mitte November und bei Frau K begann das Weihnachtskribbeln einzusetzen. Sie liebt dieses Fest schon sehr und somit war der Ort, wo wir dieses Jahr feiern würden, nicht ganz unwichtig. Der ungefähre Plan ab Ende Dezember in Nordthailand zu sein, stand damals bereits. Wir entschlossen uns also für Weihnachten festzulegen und eine Unterkunft zu buchen. Große Stadt fiel aus, kleine Hotelzimmer machen selten eine richtig schöne Weihnachtsatmosphäre, außerdem zu hektisch. Wir schauten also nach Unterkünften im eher ländlichen Bereich und stießen auf eine in sämtlichen Portalen gut bewerteten Resortunterkunft (Huan Chiang Dao Resort) in einem kleineren Dorf 1,5 Stunden nördlich von Chiang Mai mit dem Namen Chiang Dao. Großer Garten, Pool, eigenes Bungalow und Resortrestaurant, Hipstercafé unweit entfernt (nicht unwichtig für unser Wohlbefinden 😉 siehe auch hier)

Kurzer Spoiler: Wir haben die beste Entscheidung getroffen und Chiang Dao sehr lieb gewonnen.

Familie Guglfisch und ihre Wäsche...

Die Anreise war, Frau K hat sie an dieser Stelle beschrieben, recht angenehm. Wir fuhren vom Flughafen in Chiang Mai mit einem uber-Fahrer nach Norden, was für uns damals eine gute Entscheidung war, im Nachhinein aber teurer war als erhofft. Immer noch etwas günstiger als ein Taxi, aber natürlich kein Vergleich zum Öffentlichen Nahverkehr. Im Normalfall würde ich immer den großen roten Local Bus vorziehen. Zum Einen haben wir jetzt auf dem Weg zurück nach Chiang Mai zu viert 100 Baht für die Strecke zahlen müssen und der Erlebnisfaktor ist auch höher, gerade wenn die vordere Sitzreihe noch frei ist. (Auch besser für den kindlichen Übergebungsfaktor, das Vornerausgucken)

Bus nach Chiang Mai

Alternativ zum großen roten Bus, den man auch mal von der Straße aus zum Anhalten bewegen kann, fahren kleine Songthaew als Busse zwischen den Dörfern und werden ebenfalls mit Handzeichen zum Stoppen gebracht. Good to know: Fahrende Songs sind Busse, wartende werden schnell zum Taxi mit deutlich anderen Preisen, wenn man die Fahrtrichtung selber bestimmen kann.

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Wie bereits erwähnt ist Chiang Dao eher klein und das „Zentrum“ verläuft längs an der Hauptstraße entlang, hat aber auch kleinere Seiten-und Nebenstraßen.

Es hat genau die richtige Größe für uns, es gibt Lieblingsrestaurant, -café, -ort und verschiedene tolle Ausflugsziele für Familien. Wir blieben ganze 10 Tage und hatten danach noch nicht alles gesehen. Vor allem sind wir nicht auf dem zweithöchsten Berg Thailands mit dem gleichklingenden Namen Chiang Dao geklettert. Es soll wohl Familien geben, die sich den zweitägigen Aufstieg zutrauen, wir nicht. Frau K ist bekennende Wandermufflerin und schaut sich den Berg lieber aus der Ferne an. Schön anzusehen ist er nämlich auch.

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Dafür gab es allerhand anderes zu erleben. Hier unsere Chiang Dao-Highlights.

Chiang Dao Cave (Eintritt 40 Baht, da es eine Tempelanlage ist an Schulter- und Kniebedeckung denken)

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Wasserfall im Pha Dang Nationalpark (Ohne lange Wanderung erreichbar, hat auch seine Vorteile 😉 )

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Tuesday Market mit der Chiang Dao Mountain Bakery

Ok, der Markt ist wie viele andere in Thailand: Klamotten, Sonnenbrillen, Tonnen an Essen, jedoch wenig Touristen), aaaaaber in dem Gewusel gibt es einen kleinen feinen Stand der Chiang Dao Mountain Bakery, die sich auf Sauerteigbrot und Kuchen in deutscher Tradition spezialisiert haben. Man waren wir happy mit unserem Vollkornbrot nach drei Monaten Toastbrot. 😉

Hokhlong Café

Unser Lieblingscafe, ein kleiner liebevoll gestalteter Bretterverschlag, mit Garten, in dem anscheinend auch gezeltet werden kann. Man spürt die Kaffeeleidenschaft des Besitzers, der einen ausgezeichneten Drip-Coffee beherrscht und immer irgendwo ein paar Knabbereien für uns herzaubert. So und nicht anders soll unser Café der Zukunft aussehen.

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Vielleicht klang es an der einen oder anderen Stelle bereits heraus: Wir lieben Essen! Und natürlich haben wir auch in Chiang Dao schnell unsere Lieblinge gefunden.

Wir essen oft in unserem Resortrestaurant, in dem uns die liebe Ked versucht alle noch so in Thaiohren abstrusen Kinder-Extrawürschte möglich zu machen (Pfff, weich gekochte Kartoffel ohne irgendwas, jibts ja nich) Die Kinder sind happy und werden schnell beste Freunde mit Ked und ihren Mitarbeiter*Innen, werden bespaßt und geknuddelt.

Manchmal schaffen wir es aber auch nach „draußen“ und haben folgende Favoriten ausgemacht:

Chiang Dao Eat Station

Erst seit ein paar Monaten geöffnet, kleine Auswahl (mit Fotos!) von chinesisch angehauchten Gerichten, minimalistisches Design, das uns sehr zusagt. Noch viel mehr sagt uns das leckere Essen und die tollen Preise zu. (Ein Gericht kostet 40 Baht, ca 1€) Die Gerichte bestehen an sich aus einfachen Variationen: Fleisch (Schweinekrustenbraten oder Ente), Beilage (Reis oder Nudeln, Pak Choi), Gravy und eine kleine Schüssel Brühe. In der Einfachheit liegt hier der Genuss. Das Fleisch war zum niederknien und die Gravy zum Reinlegen. Tolles Konzept und eine echte Abwechslung zu den oft überlangen Speisekarten in Thailand. Für Kinder vielleicht etwas schwieriger, Groß L hatte hier nur seinen obligatorischen Reisteller mit gekochten Eiern und Gurke. Geht aber auch mal.

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Garten-Restaurant

An der Straße 107 kurz vor der Abzweigung zu der Chiang Dao Cave liegt das เสน่ห์ดอยหลวง เชียงดาว. Einen englischen Namen gibt es nicht. Das Restaurant liegt um mehrere angelegte Teiche in einem Garten, in dem Groß L Stunden auf Entdeckungstour hätte verbringen können, so liebevoll und detailversessen ist der Garten gestaltet. Auf jeden Fall einen Besuch wert und unsere Appetizer-Platte war spannend und lecker.

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Chiang Dao Resto

Ein gehobene Etablissement mit einem Traumgarten mit Traumblick auf den Berg. Inklusive toller alter Spielautosammlung. Groß L hatte also viel zu staunen und zu entdecken während dem Warten auf das Essen. Tipp: Unbedingt auch mal nachmittags hingehen zum Kuchen essen! Unser erster guter Mürbeteig in Thailand! <3

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Bamboorafting und Abendessen auf dem Fluss

Definitiv ein Highlight. Unser frühes Abendessen (sonst schippert man im Dunkeln) auf einem Floß im Huckleberry Finn-Style auf dem Fluss Ping. So viel Privatsphäre hatten wir beim Essen schon lange nicht mehr. Wir kleckerten, spielten und waren laut ohne Rücksichtnahme. Hach, tat das gut! Für Groß L und Herrn M ein Riesenfloßmanövrier-Spaß und ich hatte meinen Spaß im Aufpassen, dass Klein I den Floßrand nicht allzu spannend findet. Hat aber ganz gut geklappt, denn es stand ja etwas Essbares auf dem niedrigen Tisch. 😉

Neben dem Eessen zahlt man übrigens ca. 200 Baht für das Floßfahren, ist zeitlich aber unbegrenzt.

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Kochkurs mit Kind

An unserem letzten Abend im Resort durften Groß L und ich gemeinsam mit Ked unser Abendessen kochen. Es gab Grünes Curry und Fried Cashew Nut. Nicht als Kochkurs ausgelegt, wurde uns angeboten zu helfen und dabei zu lernen, diese Köstlichkeiten Zuhause nachzukochen. Groß L schnippelte Gemüse und stand wie ein Profi am Gasherd. Gegessen hat er selbst natürlich nichts davon, er hat dann noch beim Spaghetti Kochen geholfen…

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Wow, das wurde jetzt länger als gedacht. Chiang Dao bietet viel, manchmal auf den zweiten Blick (Wenn ihr auch so ein Berlin-Modulor Fan seid, schaut mal in den Laden nana Stationary rein, Frau K war im Dekoheaven!) und mit ein bisschen Suchen (z.B. dachten wir die Mountain Bakery hätte einen Shop – bei der Adresse angekommen, wohnte dort aber nur ihr überaus liebenswerter Vater mit dem wir uns nur mit Händen und Füßen verständlich machen konnten. Erklärt mal Bäckerei mit Pantomime…:D). Im Gegensatz zu Chiang Mai hat Chiang Dao weniger Stadtflair, ist aber dadurch irgendwie entspannter. Wer Trubel möchte, bekommt ihn, wer nicht, kann auch dem Landleben fröhnen. Weihnachten war noch nie so entspannt, danke Chiang Dao!

Love K und M

Weihnachten in Chiang Dao

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Ein Abendessen im Betel Leaf

Dezember 29, 2016 by Herr M 1 Comment

Frau K hat sich beschwert. Ich schreibe zu selten einen Beitrag und nie einen alleine zu Ende. Immer wandert meine Aufmerksamkeit zu anderen Dingen (gerade suche ich parallel nach neuen Tattoo-Motiven). Also hier ein Beitrag von meiner Wenigkeit. Um es mir leicht zu machen, handhabe ich es wie im zeitgenössischen Kino und schreibe einen Sequel zu meinem Beitrag Ein Abendessen im Jumpahom.

Wer den Beitrag verpasst hat, sollte ihn unbedingt lesen. Wem dafür die Zeit fehlt, hier ein Kurzfassung: Ich schreibe übers Essen, als einen zentralen Fixpunkt in unserer Familie und wie ein Restaurant, in dem wir das Essen zelebrieren können, für uns zum temporären Zuhause wird.

In Thailand fanden wir an all unseren Stationen Restaurants an denen wir uns heimisch fühlten und kulinarisch beglückt wurden. Umso aufgeregter waren wir nach Malaysia zu reisen und in die dortige die vielfältige Küche einzutauchen. Malaysias Küche (oder besser Küchen) ist (sind) geprägt von den vielen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, die Malaysia ihr Zuhause nennen. In Penang, Ipoh und KL wohnten wir jeweils entweder in oder an der Grenze zu Chinatown und Penangs Little India war zumindest mein kleiner Sehnsuchtsort.

Angelehnt an den ersten Beitrag will ich euch von einem Restaurantbesuch erzählen, wie er so oder so ähnlich stattgefunden hat. Es ist der letzte Abend in KL und am nächsten morgen geht es mit dem Flieger nach Chiang Mai. Wir haben noch etwas zu viele Ringit übrig und von Geldwechseln halten wir nichts. Also wollen wir uns gönnen, lassen den Foodcourt links liegen und steuern ein „richtiges“ indisches Restaurant an, mit Türen und so. Wir sind früh dran, zum einen wegen des frühen Flugs und zum anderen hoffen wir auf ein leeres Restaurant und eine ruhige Atmosphäre.

Tatsächlich ist das Restaurant bis auf einen weiteren Tisch leer. Dafür voll mit Kellnern. Auf 7 Gäste (inkl. uns) kommen ca. 6 Kellner, die bereits bei der Begrüßung keine Miene verziehen. Wir werden an einen Tisch komplimentiert und es gibt sogar einen Babystuhl. Uns werden die Speisekarten gereicht und während wir versuchen Klein I die Vorzüge eines Babystuhl näher zu bringen (wir könnten ruhiger essen, Betonung liegt auf könnten), mit Groß L irgendein Rollenspiel weiterspielen (wenn wir aufhören sagt er: „Ich habe das Gefühl, dass ihr nicht mehr mitspielt!“), die Speisekarte nach leckeren, Groß-L und Klein-I-gerechten Nahrungsmitteln durchforsten, steht einer der Kellner mit stoischer Miene neben dem Tisch und wartet auf unsere Bestellung. Unser erster Trick, wir bestellen schnell Getränke und versuchen somit Zeit zu gewinnen, geht nicht auf. Der Kellner nimmt unsere Getränkebestellung auf und bleibt, ohne eine Miene zu verziehen stehen.

Bei Frau K bricht der Schweiß aus. Ich habe zum Glück vorher Bilder auf Tripadvisor angeguckt und weiß wenigstens wie mein Essen aussehen soll. Ich muss nur noch das Equvivalent in der Speisekarte finden (zum Glück, gibt es auch in der Speisekarte Fotos!). In der Zwischenzeit steht Klein I in ihrem Babystuhl auf und grabscht nach allem um sie herum. Nachdem Becher usw. aus ihrer Reichweite geschoben sind, versucht sie auf den Tisch zu krabbeln. Gleichzeitig beginnt Groß L zuerst unsere Trinkbecher einzusammeln und aufeinander zu stapeln. Da diese nicht ausreichen, beginnt er die Becher von den Nachbartischen einzusammeln. An dieser Stelle verzieht der Kellner erstmalig die Miene und ich schreite ein, während Frau K Klein I zurück in den Stuhl schiebt und versucht sie abzulenken, um ein weiteres Aufstehen im Babystuhl zu verhindern. Groß L begnügt sich nun mit unseren vier Bechern und beginnt die sich auf dem Tisch befindlichen Servietten feinsäuberlich in kleine Fetzen zu reißen und in die Becher zu verteilen. Wir sind dankbar, dass er sich selbst beschäftigt und auch der Kellner scheint diese Aktivität wenigstens zu dulden. Nur noch davon abgelenkt Klein I  vor dem Abstürzen zu bewahren, schaffen wir es die Essensbestellung zu beenden. Auf unsere Frage, ob es möglich wäre, etwas gekochtes Gemüse für die Kinder zu bekommen, werden wir auf Gerichte in der Karte verwiesen, von denen wir leider sicher sind, dass sie durch Groß Ls Essensraster durchfallen. Bleibt das kulinarische Allzweckwerkzeug Reis und der indische Groß L Favorit Bhatura (Balloon-Brot). Vitamine muss er woanders tanken.

Wo Groß Ls Auswahl begrenzt ist, wähnen Frau K und ich uns im siebten Essenshimmel. Wir lieben indisches Essen und sind von der Vielfalt und Qualität des indischen Essens in Malaysia umgehauen. Nichts gegen das Naveena Path in unserem heimischen Wedding, aber das Essen hier ist eine Offenbarung. Im Betel Leaf geniessen wir die enorme Bandbreite an Geschmäckern, indem wir das South Indian Vegetarien Meal, bestehend aus jeweils einer kleinen Portion Chapathie, Sambar Rasam, Dhal, Kootu, Poriyal, Masala, Curd Spicy Curry, Reita und irgendeiner süßen Sauce, bestellen. Dazu noch Naan und ein Betel Leaf Curry und Frau L und ich vergehen vor Vorfreude auf das Essen.

Kurzer Moment zum Durchschnaufen. Nicht. Bevor das Essen kommt, genießen unsere Kinder nun unsere ungeteilte Aufmerksamkeit, wobei Groß L mittlerweile so vertieft in sein Spiel ist, dass wir nicht mehr mitspielen dürfen. Was das Spiel ist, ist schwer zu sagen, nur das es Becher, Serviettenschnipsel und unser mitgebrachtes Kartenspiel beinhaltet und immer mal wieder seinen Aufenthalt unter dem Tisch bedarf. Klein I ist während dessen schwer vom Ruhig im Babystuhl sitzen zu überzeugen. Vielleicht zu wenig Übung. Aber solange es kein Essen gibt, hält sie nichts und niemand da drinnen. Also zwischendurch wieder Schoß. Auf dem Boden wollen wir sie hier nicht krabbeln lassen, die Kellner machen Frau K ein bisschen Angst. Auch beim Essen würde Klein I am liebsten auf den Tisch krabbeln und sich zwischen die Teller setzen. Die beherbergen jedoch deutlich zu stark gewürzte Kost und wir greifen zu härteren Mitteln. Ein Self-Made-Festschnall-Gurt aus unserem Tragetuch.

Unser Essen kommt. Das Multi-Tasking geht weiter. Mit etwas Überredungskunst, werden die Trinkbecher von den Serviettenschnipseln befreit und mit Wasser gefüllt. Mit zwei Händen und ohne Besteck fange ich an zu essen und Klein I Brocken zu geben. Die Hände sind dabei codiert, links Klein I taugliche Nahrung, rechts scharfes Essen. Brot zu teilen wird zur Denksportaufgabe. Das Essen schmeckt großartig. Frau K und ich müssen uns zwischen durch daran erinnern, WIE großartig. Leider haben wir die Angewohnheit, bei einsetzendem Stress das Essen zu schlingen. Die vielen kleinen Schälchen verhindern dies zum Glück schon rein logistisch. Der Tisch ist voll, Klein I pfeift auf unseren DIY-Gurt und möchte zu diesen ganzen spannenden Schälchen und Becherchen. Frau Ks rechte Hand ist somit bei Klein I und  die linke tunkt Brot in leckere Soßen.

Klingt stressig, ist es auch ein bisschen. Dabei dauert die ganze Angelegenheit nicht besonders lange. Nach etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten sind die Schälchen leer, auch das nachbestellte Kashmir Roti verputzt. Groß L hat den Mango-Lassi ausgeschlürft und Klein I eine nicht kleine Portion Reis auf sich und etwa einem halben Quadratmeter um sich herum verteilt. Baby Led Weaning (BLW) wird hier zur Herausforderung. Mit einer Mischung aus Scham, Erschöpfung und Glückseligkeit zahlen wir unsere Rechnung bei einem stoisch dreinblickenden Kassierer und verabschieden uns rasselbandenmäßig vom stoisch dreinblickenden Kellner.

Auf dem nach Hauseweg durch die Häuserschluchten von KL, resümieren Frau K und ich. Wir werden Malaysia besonders wegem dem guten vielfältigen Essen in Erinnerung behalten. Aber meine Fresse freuen wir uns auf lächelnde Kellner*innen, die mit Freude Klein I mit Banane füttern und rumtragen, während Groß L neben dem Tisch sitzend Burgen aus Jenga-Steinen baut.

Love M

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Nicht im Betel Leaf. Dort haben wir es nämlich nicht gewagt ein Foto zu machen…

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Von der Großstadt aufs Land – Kuala Lumpur nach Chiang Dao

Dezember 27, 2016 by Herr M Leave a Comment

old meets newMalaysia scheint weit entfernt zu sein, dabei ist unser Aufenthalt dort gerade mal 7 Tage her. Aber ich war sowas von bereit wieder nach Thailand zu kommen. Nicht falsch verstehen, wir hatten eine tolle Zeit in Malaysia und haben die Stadtannehmlichkeiten sehr zu schätzen gewusst, aber ich war voll. Voll mit Eindrücken, voll mit Stadtmief. Wir sind von Kuala Lumpur nach Chiang Mai geflogen, hatten somit die letzten Tage vorm Flug nochmal Hochhäuser, Tourimärkte, indisches und chinesisches Essen, Jubel, Trubel, Heiterkeit direkt vor unserer Haustür in China Town. Es wurde nie still.

china townAm Abflugmorgen standen wir um 3:55 auf der Straße und warteten auf unser Taxi zum Flughafen. Da kam sofort ein Herr mit Bierflasche auf uns zu und empfahl uns ein Hotel ganz in der Nähe. Wir Armen zu dieser Uhrzeit mit zwei kleinen Kindern auf der Straße. Geht doch nicht. Nachdem wir uns bedankt und die Situation erklärt haben, setzte er sich zurück zu seinem Freund und den anderen Bierflaschen. Die Kinder waren übrigens Zucker und haben das frühe Aufstehen toll gemeistert. Klein I schlief den Flug über. Groß L ist dann im Taxi von Chiang Mai nach Chiang Dao eingeschlafen. Viel besser als kotzen.

Übrigens sind wir auch diese etwa 1,5 stündige Strecke mit Uber gefahren, der erste Uberfahrer hat uns schnell wieder rausgeschmissen, als er hörte wohin es gehen sollte. Der zweite traute sich, trotz ermitteltem Witzpreis von 250 Baht (ca. 6 €) Herr M steckte ihm dann noch einen Hunderter zu, wir fanden das doch zu wenig für die Strecke. Ein paar Tage später kam dann die korrigierte Uberrechnung. Diese Strecke ist wohl noch niemand gefahren, zumal es Uber erst seit ein paar Monaten in Chiang Mai gibt. Somit zahlten wir nun taxiähnliche 800 Baht für die Fahrt. Joa, doch kein Schnäppeken mehr, aber immerhin viel entspannter als den public bus zu nehmen.

Nun haben wir uns eingerichtet und Wäscheleinen gespannt. Familie Guglfisch macht sich breit. Wo andere (meist thailändische Urlauber) nur ein, zwei Tage bleiben, um den Berg zu besteigen und dann weiterzureisen, bleiben wir mal wieder. Wir fühlen uns wohl und haben die Weihnachtstage in einer ruhigen familiären Atmosphäre genossen. Chiang Dao ist gerade ganz großartig für uns. Deshalb verdient dieses Dorf (ich darf das sagen) einen eigenen Blogeintrag.

Alles Liebe. K

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Malaysia: Penang mit Kindern

Dezember 16, 2016 by Herr M 1 Comment

Georgetown, PenangWir waren insgesamt 10 Tage auf der Insel Penang in Malaysia. Mag für viele Reisende viel klingen, in der Tat ist die Insel nicht besonders groß und gut in zwei drei Tagen zu erkunden. Viele nutzen den Aufenthalt hier für einen Visa-Run. Ein Freund riet uns, dass auch so zu handhaben. Visa besorgen und RUN. So schlimm ist es aber gar nicht. Ein neues Visa brauchen wir zwar auch (und haben Glück, dass das Tourist-Visa gerade umsonst ist), wir reisen jedoch auf eine andere Art und Weise als der*die gemeine Traveler*in. Mit den Kindern versuchen wir Kurzaufenthalte zu vermeiden und bleiben meist für längere Zeit an einem Ort zum behutsamen Ankommen und langsamen Entdecken. Das bringt mehr Ruhe und Struktur in unseren Reisealltag und vermeidet (fast) stressige Situationen, in denen wir uns gegenseitig brutal auf die Nerven gehen. OK, die gibt es trotzdem. Aber wir haben mehr Zeit damit umzugehen, anstatt ständig zu packen und weiterzuziehen.

5 Wären wir ohne Kinder hier, würdet ihr Frau K und Herrn M in irgendeinem der zahlreichen indischen, chinesischen, malayischen Straßenrestaurants und Garküchen antreffen, wo sie sich durch die vielfältige und ultraleckere Küche futtern. Wir versuchen das zu einem gewissen Grad auch hinzukriegen (Must Eat: Tek Sen, 18, Lebuh Carnarvon),  jedoch wird unser Lieblings Groß L meist nicht so happy dort. Ein trockenes Chapati oder wieder mal der übliche Verdächtige. Reis. Daher versuchen wir Kompromisse zu machen und immer mal wieder auch etwas leckeres für ihn zu finden. Pommes…?! 😀

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Bild von Menschen, die Bilder von sich mit Streetart machen

Außer essen kann man aber auch noch ne Menge anderes in Penang erleben. Hier also unsere Tops für eine Reise nach Penang mit (und wie ich finde auch ohne) Kindern.

In Thailand ist es oft schwer öffentliche Spielplätze o.ä. gestaltete Aufenthaltsorte für Kinder zu finden. Nicht schlimm, wenn man z.B. gerade am Strand, im Dschungel oder in den Bergen weilt, da gibt es genug zu entdecken und zu spielen. In der Stadt kommen Kinder jedoch schnell zu kurz, stundenlang Sightseeing und Shoppen ist nicht unbedingt ein „Adreamcomestrue“ für die Kids. Für unsere jedenfalls nicht. Umso erfreuter waren wir über mehrere Orte in Penang, die gestaltete Orte für die ganze Familie darstellen. Und das ganz ohne Eintritt.

  1. Youthpark

Unsere absolute Nr. 1 und Liebling ist der große Youthpark etwas außerhalb von Georgetown. Wie der Name schon sagt, ein ganzer Park nur für die Jugend. Es fährt dort kein Bus direkt hin, wir haben deshalb Uber genutzt. (Kleine Abschweifung: Oh Uber, bist du toll! Wie konnte ich jemals ohne Uber auskommen? Zum Glück gibts das nicht in Berlin, sonst würde ich nicht mehr laufen und chronisch pleite sein… ;D) Von der Innenstadt in Georgetown zum Youthpark zahlten wir in etwa 8 RM. (Umgerechnet ca. 1,50 €) Der Park ist echt riesig und ist bei Malayischen Familien bekannt und beliebt, dementsprechend ist es am Wochenende etwas voller als sonst. Neben einem großen Spielplatz findet sich die Besonderheit des Parks, ein großer Wasserpoolbereich auf mehreren Ebenen mit Wasserfällen, Fontänen etc. Aufpassen auf das mitgebrachte Sandwich, es gibt sehr viele Affen. (Übrigens erstaunlicherweise die ersten, die wir auf unserer Reise sehen) Sie räumen aber meist lieber die Mülltonnen leer. Sind Affen eigentlich die Ratten Malaysias? Egal. Noch ein Highlight des Parks ist der Accessible Playground, was so viel bedeutet, dass der Spielplatz so einfach wie möglich gestaltet ist, damit alle jeweils im Bereich ihrer Möglichkeiten gemeinsam spielen können. Ein sehr gelungenes Konzept mit einer nachgebildeten Ministadt und Lerntafeln für Gebärdensprache und Brailleschrift. Daumen hoch!

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2. Spielplatz am Fort Cornwallis

Also das Fort hatte natürlich sofort Groß Ls volle Aufmerksamkeit. Wir konnten ihn jedoch davon überzeugen, dass es von außen bereits spannend genug ist anzuschauen. Drinnen ist wirklich nicht so viel mehr los und dafür, dass es in Deutschland Burgen ohne Ende gibt, ist uns der Eintritt von 30 RM zu viel gewesen. Dafür gibt es einen Spielplatz direkt davor, gestaltet wie ein Schiff, daneben einen Food Court mit irgendeinem besonderen Gericht, denn die Schlange dafür war immer ultra lang.

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3. Hipster Cafés (einige)

Ich bin eine bekennende Hipster-Cafe-Liebhaberin. Ja, mich stören die macbooks nicht und ich liebe den vintagemodernschlichten Style mit verspielten Details. Und sonen Bartträger mit Zopf habe ich geheiratet. Wenn ich dann noch nen Traum Iced Latte und nen fluffiges Gebäckschätzelchen (Die Chelsea Buns, moaaaah!) kriege, schwebe ich im 7. Genau das habe ich im Mugshot Café (302, Lebuh Chulia, George Town) mit der angrenzenden Rainforest bakery bekommen. Für die Kinder gab es eine Weihnachtslegolandschaft zum Naseplattdrücken, einen Kicker (Groß L brüllte regelmäßig das Café mit einem lautstarken“Tooooooooor!“ zusammen) und einen kleinen Fischteich. Wir haben auch gern Mau Mau gespielt und Klein I von einer der Kellner*innen bespaßen lassen. 😉 (Das wird übrigens nie von uns fossiert, es passiert oft einfach und Klein I findet es lustig. Meistens.)

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4. Urban Spices Café  (89, Lebuh Acheh, George Town)

Mein Lieblingsrestaurant mit Kindern. Das liegt vor allem daran, dass es ur-gemütlich ist und Familien einfach willkommen sind. Sie hatten mich bereits für sich gewonnen, als ich das Schild las: Breastfeeding welcome! Wir konnten an einem niedrigen Tisch mit Sofas sitzen, perfekt für Krabbel-I und Sofaauseinanderbauer-L und für die Wartezeit gab es Papier und Buntstifte. Mein Burger war ein Gedicht, die Pommes sind selbstgemacht und mit umgerechnet ca. 3 €  voll im Reise-Budget-Rahmen. Es gibt auch asiatische Gerichte. Hin da. Montags is zu. (Mussten wir schmerzhaft an eben jenem mittags feststellen…)

5. Rikscha ausleihen

Ich weiß, voll der peinliche Touri-Mist. Aber ich habe so unglaublich viel gelacht. Wir zu viert im überdachten rosa Doppelfahrrad. Groß L mit einem Alibi-Lenkrad in der Mitte und dann ab geht die Luzi. Immer wieder in den gleichen (Einbahn-)Straßen gelandet und zehnmal an dem selben lächelnden Opa vorbeigedüstgeschlichen. Gut investierte 40 RM (ca.8€). Herr M würde vielleicht anderes behaupten… Aber immer nur laufen ist doch auch doof.

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6. Orte des Glaubens

Jeder mag glauben, was er mag. Und in Penang kommen mehrere Glaubensrichtungen zusammen und leben friedvoll (jedenfalls hab ich nichts gegenteiliges bemerken können) nebeneinander. Für Groß L beeindruckend und die Fragen prasselten nur so auf uns nieder. Und die Tempel hier sehen auch schon sehr toll aus. Gold, Rot, funkelnd, groß, klein, verziert, weiß, bunt… Es lohnt sich, mit den Kindern sich auf diese Reise einzulassen. Wir fühlten uns überall willkommen und bereitwillig wurden alle unsere Fragen beantwortet.

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7. Botanischer Garten

Hatten wir unbedingt unbedingt vor. Dann waren plötzlich die 10 Tage vorbei. Wie ist das passiert?

Oh und ich habe noch ein Don`t. Zumindest, wenn gerade Schulferien in Malaysia sind. (Ja, wir hatten echtes Timing-Glück) Auf den Penang Hill kann man mit einer Bergbahn fahren und soll dann einen atemberaubenden Blick über die Insel haben. Wenn wir nur vorher die Wartezeit in Kauf genommen hätten. Wir haben jedoch nach einer Stunde in einer engen Schlange (Klaustrophobie lässt grüßen) mit kalten Ventilatoren und Schweißgeruch  aufgegeben. Macht einfach keinen Spaß mit Kindern. Wahrscheinlich ohne auch nicht.

Ich hoffe es waren ein paar Anregungen dabei und ihr habt Lust auf Penang und vor allem Georgetown bekommen. Mir fällt nämlich gerade auf, dass unser Aufenthalt ziemlich stadtlastig war. Man hätte natürlich auch zu einem der Strände fahren können. Mit schönen Stränden waren wir allerdings aus Thailand noch sehr verwöhnt und haben als waschechte Berliner Stadtkiddies das „Stadtleben“ etwas genossen.

Alles Liebe. K

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Stoffwindel auf Reisen – ein Erfahrungsbericht

Dezember 10, 2016 by Herr M 1 Comment

Windelpo und Legoraumschiffe

Wie in dem ein oder anderen Blogeintrag durchklang, wird Klein I mit Stoffwindeln gewickelt. Bald stellte sich für mich die Frage, wie wir das denn beim Reisen handhaben wollen. In Erfahrungsberichten hörte ich immer wieder von den schrecklichen Plastik-Überziehhöschenwindeln mit Gratis Parfümzusätzen, die man für viel viel Geld (wirklich überdimensional viel Geld) in Thailand zu kaufen kriegt. Selbst die „Pampers“ sind in Thailand anders als in Deutschland und viel parfümierter. (Davon abgesehen, dass es Pampers in kaum einem Laden gibt. Dafür die nicht weniger stinkige heimische Marke.) Das kam für mich also alles nicht in Frage und Wegwerfwindeln aus Deutschland für vier Monate mitnehmen hätte mindestens ein Backpack mehr bedeutet. Also ausprobieren und schauen wie es so läuft. Eine gute Bestärkung bekam ich auch durch eine liebe Mitarbeiterin des großartigen Hug and Grows, wenn man Stoffwickeln möchte, schafft man das auch. 🙂

Um eines vorwegzunehmen, ich bin trotzdem oft unglaublich (wirklich unglaublich) genervt davon und gleichzeitig so dankbar, dass wir hier mit Stoff wickeln. Aber von Anfang an:

Wir benutzen das Prefold-System, also PUL-beschichtete Überhosen, in die man so ziemlich alles reinlegen kann, was saugfähig ist. Gute Vorraussetzungen für das Reisen wie wir fanden. Wenn mal der Fall eintreten würde, dass alle Einlagen dreckig sein sollten, können wir auf schlichte Baunmwolltücher zurückgreifen. Die trocknen gut und lassen sich zur Not auch mal per Hand auswaschen. So weit so gut. Neben vier Überhosen und etwa 20 Baumwoll-Einlagen (Das hält bei uns so für vier/fünf Tage) kam in mein Backpack: eine große Flasche Öko-Waschmittel ohne Enzyme, ein 5 Liter Wetpack für die sensible Fracht, eine große Rolle Baumwollfließtücher (die zum einmal mitwaschen) und Waschlappen, sowie 20 Notfall-Ökowegwerfwindeln. Damit wäre dann mein Backpack schonmal zur Hälfte gefüllt und ich muss darf ein Kleidchen weniger mitnehmen. 😀

Wie Herr M bereits erwähnte lässt der*die gemeine Backpacker*in in Thailand ihre Wäsche in der Wäscherei waschen. Gibt sie ohne viel Aufhebens bei einem der vielen Laudry-Services ab und bekommt sie desinfiziert, gebleicht, getrocknet, frisch gebügelt und extrem blumig riechend, für 40 Baht (~1 €uro) pro Kilo, wieder zurück. Mag für andere gut klingen, ist auch sehr bequem, kommt für mich bei den Stoffwindeln aber nicht in Frage. Ich möchte wissen und entscheiden, was an den Popo meines Babys kommt. Und das ist bestimmt nicht Bleichmittel und überparfümiertes Waschpulver. Davon abgesehen, dass die Pul-Beschichtung der Überhosen und die Saugeinlagen erheblich darunter leiden würden.

Unser Plan B besteht aus dem Finden irgendwelcher Waschmaschinen zur Selbstbedienung am Straßenrand, bei dem es eine Waschladung für ca. 40 Baht gibt und wir unser eigenes Waschmittel benutzen können. Die gibt es eigentlich immer in den meisten Städten und Dörfern. Nachteil, den wir vorher nicht bedacht haben: Alles wird hier kalt gewaschen, also nicht mehr als 30 Grad. Mag eventuell unhygienisch klingen und führt dazu, dass ich die Einlagen bereits einmal in Wasser ausgekocht habe. Trotzdem wird alles immer augenscheinlich sauber und riecht gut neutral. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass wir sie irgendwo trocknen müssen. Die Stoffwindeln sollten nicht jedesmal einen Trockner von innen sehen, weil auch dann die Saugfähigkeit irgendwann nachlässt. Das führt nicht selten zu aufwendigen Wäscheleinenkonstruktionen auf unseren Terrassen oder sogar in den Hotel/Bungalowzimmern. Gerade in der Regenzeit, in der die Luftfeuchtigkeit enorm hoch ist, ist der Trockenprozess ein mehrtägiges Unterfangen und führte schon öfters zu Windelengpässen. Freiluftpopo ist da die Antwort. Geht gut, wenn nicht gerade unterwegs.

Doch es tritt auch immer wieder der Fall ein, dass wir keine Selbstbedienungsmaschine finden. Dann heißt es mit Händen und Füßen kommunizieren, wie wir gerne diese besondere Wäsche gewaschen hätten. (Ich habe sogar eine Anleitung gezeichnet inkl. Smilies und natürlich einem freundlichen Kop Kuhn Ka!) Das führt zu Missverständnissen, die mich oft zur Verzweiflung bringen. Die Baumwoll-Fließtücher werden regelmäßig als nicht mitwaschbar befunden und landen im Müll. Neben unserem Ökowaschmittel, landet oft kurz darauf noch eine fette Portion weißes undefinierbares Waschpulver dazu. Das kann ja nicht helfen, so ein durchsichtiges Flüssigzeugs… 😉 Letzter Coup in einem Selbstwaschsalon: Ich habe brav die Windeln drin, Geld reingeschmissen und möchte mein Waschmittel dazugeben. Nix da. Der Salon ist so lieb und macht das alles automatisch für mich. Desinfektion, Waschmittel, Weichspüler, alles dabei. Ich sehe dem endlosen Schaumgebilde in der Waschmaschine zu, stehe mit meiner Ökowaschmittelflasche in der Hand da und möchte heulen. Doch dann sehe ich mein glückliches Baby mit dem (bisher, klopfaufholz) gesunden Babypopo im Tragetuch vor mir und versuche mich zu entspannen. Von dem Geld, dass wir hier an den Windeln sparen, können wir leckere Essen probieren, Gegenden erkunden und Ausflüge machen. Unsere Ökobilanz ist besser. (Wo wir doch schon so böse Langstreckenflüge machen) Und eigentlich haben wir auch immer viel zu lachen, beim Suchen und Finden der nächsten Kackwindelaufnahmestation…

Alles in allem definitives Pro für Stoffwindeln auf Reisen!

Alles Liebe. K

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Wer*wir*sind

Wer*wir*sind

Hier schreiben und zeichnen Frau K und Herr M (1*r davon bisschen ängstlicher, 1*r davon bisschen mehr Legastheniker als die oder der andere) abwechselnd über die Höhen und Tiefen des Reisens als Familie. Die zweite Elternzeit geht ganz weit weg von Berlin Wedding: Was erst die vage Idee eines Traumes war, wird jetzt die allerwirklichste Wirklichkeit. Im Oktober 2016 fliegen wir gemeinsam mit Groß L (dessen erstes Wort Gugl war und alles Meeresgetier meint) und Klein I nach Südostasien.

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