Der erste nach Thailand

Long time no see.
Mich hat es gekribbelt. Spätestens als Klein I am Flughafen in Berlin die Alarmanlage auslöste und die Stewardess uns nach mehreren Tauschunternehmungen unsererseits, erklärte, dass drei Plätze nebeneinander nun wirklich nicht für fünf Personen ausgelegt seien, wusste ich: Ich möchte einen Blogeintrag schreiben. Ja genau, wir sind wieder unterwegs. Diesmal keine vier Monate in Südostasien, dafür 3 Wochen in Griechenland und zu fünft. Ja genau zu fünft! Denn als kleines Überraschungsmitbringsel haben wir Mini M von unserer Elternzeitreise mitgebracht. Von einer Elternzeit in die nächste sozusagen. Verrückt. Auf so vielen Ebenen. Aber auch so schön. Leider war es aus verschiedenen Gründen diesmal nicht möglich eine lange Reise zu planen, dafür haben wir uns nun drei Wochen freigeschaufelt und weilen derzeit in Chania auf Kreta.
Die Anreise. Nach zwei Stunden im Flugzeug, schauten Herr M und ich uns kurz selbstbemitleidend an, erst die Hälfte geschafft. Beide schweißgebadet, abwechselnd Baby schunkelnd und Kleinkind hinterherrennend. Das Große zum Glück selbst beschäftigt mit vorgespeicherten Paw-Patrol-Folgen (Grelle Comic-Hunde auf irgendeinem ultrawichtigen Handtaschenhühnchen-Rett-Einsatz, don`t ask.) Dann die erste gute Nachricht: Der Pilot hat es eine halbe Stunde schneller geschafft. Zweite gute Nachricht: Griechenland liegt eine Stunde vor Deutschland. Schwupps, noch eine Stunde Flugzeit gespart. Athen liegt halt doch näher als Bangkok. Die Silvesternacht im Flughafenhotel war trotz unromantisch anmutendem Klang, eine sehr gute Idee. Am nächsten Morgen ging der zweite Flug nach Chania, Kreta. Da ging es zum Glück nur hoch und wieder runter. Einmal den halben Berliner S-Bahn-Ring.
Ach, übrigens haben wir keinen Buggy dabei. Mehr sag ich dazu nicht. Mein Rücken ist kein Fan. Aber meine Geduld wird geschult. Sightseeing mit zwei Tragetuchkindern U2, eins davon in Autonomiephase Nr.1 und zusätzlich ein Wackelzahnpubertist. Es wird nicht langweilig. Als Krönung haben wir heute eine Eisdiele gefunden, die auch in der Wintersaison offen hat. Jackpot. Und das Schlumpfeis besteht hier aus Vanille mit Mandelkaramel, eingefärbt in Himmelblau. Da mag sogar ich den ansonsten blauen nach Undefinierbaren riechendem Eltern-Albtraum.
Chania, die zweitgrößte Stadt Kretas, wird als eine der schönsten gehandelt. Im Januar, totale Nebensaison, eine sichere Bank, denn wir konnten sicher sein, dass wenigstens ein paar Tavernen und Geschäfte geöffnet haben. Und der Charakter einer eingeschlafenen Touristenhafenstadt gefällt uns ganz gut. Dazu ein schönes Appartement mitten in der Altstadt (Eulogia Casa), von dem aus alles fußläufig erreichbar ist und großartige 18-20 Grad. Nach einer Woche werden wir uns ein Wohnmobil mieten und die ganze Insel erkunden. Zu fünft auf 20qm. Hoffen wir mal auf gutes Wetter. Wenn das Chaos uns übermannt, kribbelt es bestimmt wieder und ich schreibe den zweiten. We`ll see.
Ach, um die Alarmgeschichte aufzulösen: Im Boardingbereich, übervoll, eine Tür, die nicht geöffnet werden soll, ohrenbetäubende Lautstärke, vielsagende Blicke in unsere Richtung: Die verrückte Großfamilie. Hoffentlich sitzen die nicht neben uns…
Alles Liebe. K