Flying is a bitch – Wie fliegt es sich mit zwei Kindern, 16 Stunden lang?
Wir sind da und haben unser Bungalow am schönen ruhigen Haad Salad Beach auf Koh Phangan bezogen. Die Anreise ist geschafft und nun bleiben vier Monate, uns davon zu erholen. Okay, so schlimm war es nicht, bzw. hätte es auch viel schlimmer sein können. Aber der Kontrast zum alleine Fliegen ist enorm. Damals hatte ich zwei Strategien lange Flüge zu überstehen. Strategie 1: Einen Johnny Walker nach dem Start, einen zum Essen und dann noch einen hinterher. Dabei einen Film nach dem anderen gucken, am liebsten stullig und actionlastig. Nach dem zweiten Film war ich dann betrunken und beflimmert genug um die Enge zu vergessen und einzuschlafen. Strategie 2 ist besonders auf Reisen aus Südostasien weg zum Einsatz gekommen. Statt Alkohol kam Valium zum Zuge und ich niemals über den ersten Film hinaus.
An Alkohol habe ich diesmal keinen Gedanken verschwendet. An Valium schon, aber die hatte ich nicht und Kindern darf man es wahrscheinlich eh nicht verabreichen. (Oder??? 😉 )Der erste Flug von Tegel nach Doha startete um 22.20 Uhr. Trotz eine festen Zusage unseres Travelagents, war das der einzige Flug in dem wir nicht zusammen sitzen konnten. Dank geringer Ausbuchung saßen wir dann hintereinander auf insgesamt sechs Sitzen verteilt, was am Ende sicher angenehmer war als eine Reihe für uns alleine. Groß L lag quer auf zwei Sitzen und schlief. Ich daneben mit den Füßen weit von mir gestreckt. Frau K hatte es nicht so gut getroffen. Sie hatte zwar einen Platz in der ersten Reihe mit viel Beinfreiheit, um eine Babyschale für Klein I montieren zu können, jedoch saßen neben ihr noch drei weitere Mamas mit ihren Kindern…Und im Gegensatz zu Klein I dachten diese nicht im Traum daran, den Flug über zu schlafen. Eine Reihe vor mir hörte ich so ungefähr um 2 Uhr nachts ein genervtes: „Ich hasse Kinder.“ Ich distanziere mich davon. Frau K wurde also gefühlt alle 20 Minuten geweckt, nicht nur durch die Kinder, sondern auch durch die überambitionierten Mamas, die laut den Babyrücken klopfend und rhythmische Schlummerlieder (hatte für Frau K jedoch gegenteilige Wirkung) trällernd ihre Kinder beruhigten.
Der zweite Flug von Doha nach Bangkok startete mit einem furchtbaren Frühstück (Ich war der festen Überzeugung Groß L hatte Kartoffelbrei, es stellte sich jedoch als Rührei heraus.) im Flugzeug und es war hell. Ortszeit 8:30. An Schlaf war nun nicht mehr zu denken. Groß L kapitulierte dann doch gegen 17:00 nach dem Peanutsfilm auf dem Board-Fernseher und schlief nochmal ein. Wir waren froh, direkt in Bangkok ein Hotel in Flughafennähe gebucht zu haben. Erschöpft (wie wir dachten) checkten wir dort gegen 20:00 Ortszeit ein. Eigentlich perfekt, um die Nacht direkt durchzuschlafen. (Um das vorwegzunehmen: Haha deeeenkste!) Wir hatten ein Zimmer mit einem Queensizebed und einem dazugestellten Gitterbettchen. Da aber keines unserer Kinder Gitterbetten kennt und sie als nicht so toll befunden wurden, landeten wir zu viert im 1,60m Bett. Schwitzig, dann durch Klimanalage zu kalt. Außerdem litt Groß L an akutem Bewegungsmangel. Er rollte, wälzte, trat durch die Luft, summte, hopste. Quiiii-Boing Quiii-Boing…. (Insider für alle, die Findus und Petterson kennen) Dann hatte er Hunger. Wir finden im Handgepäck noch ein zerknautschtes Croissant vom Flugzeug-Frühstück. Anschließend ging es weiter: Quiiii-Boing Quiii-Boing…. Dann wurde Klein I wach. Alle wach. 23:30 Ortszeit. Um 5 Uhr sollte der Weckruf kommen. Tiefes Durchatmen bei uns, ich trug Klein-I durch das Zimmer und Frau K begleitete Groß L in den Schlaf. Dann stillte sie Klein I in den Schlaf.

Groß L am Flughafen in Bangkok nach 16 Stunden Flug, kurz bevor der Bewegungsmangel offenkundig wurde.
Bäm. Beide schliefen. Noch 5 Stunden Schlaf. Nicht schlecht. In diesen 5 Stunden wechselten Frau K und ich mehrmals die Positionen, die Kinder lagen kreuz und quer, aber niemand purzelte hinaus. Und das Aufstehen um 5 Uhr morgens war auch voll ok. Zum Glück haben wir Stehaufmännchen-Kinder mit guter Laune am Morgen. (Manchmal durchaus anstrengend, diesmal praktisch) Ab dann waren wir eigentlich ganz gut eingetimed (sagt man das so?). Klar, gestern gab es schon noch ein paar „Mein Kopf fällt unkontrolliert zur Seite“-Anfälle. Aber alle sind gestern um 8 im Bett gewesen und haben geschlafen. Bis morgens um 7. Heute fühlt sich schon alles wieder ganz normal an. Viel Lärm um nichts? Flying is a bitch? Keine Ahnung, wahrscheinlich kann es auch ganz ganz schiefgehen mit dem Fliegen und Kindern. Bei uns ist es ganz gut gelaufen denk ich.
Love M (Mit textlichen Zusätzen von Frau K, wer erkennt, wo sie angefangen hat bekommt nen Eis)