Heute ist es drei Monate her, dass wir abends in den Berliner Himmel aufstiegen und 36 Stunden später auf Koh Phangan ankamen. Ich habe gerade nochmal meinen ersten Blogeintrag von der Insel gelesen und musste schmunzeln. Es kommt mir irre weit weg vor. Wir haben seitdem soviel erlebt und gesehen, manchmal geplant und oft ungeplant. Das Urlaubsgefühl ist gewichen. Ich empfinde nach wie vor Freude, Aufregung und auch (nicht nur) Erholung, habe aber nicht mehr das Gefühl nichts verpassen zu wollen. Es ist eine Art Reisealltag entstanden, den wir uns zum Teil auch erkämpfen mussten. Gerade mit den Kindern erwiesen sich Tagesrituale und wiederkehrende Strukturen (Wir haben z.B. eine Morgenrunde etabliert, in der jeder seine Stimmung und Wünsche für den Tag verbalisiert) als vorteilhaft, wo sich doch schon alles um sie herum ständig ändert. Diese Erkenntnis kam leider mit viel Streit, Unwohlsein und vielen Tränen daher. Auch das haben wir geschafft und gehen gestärkt unseren Weg weiter. Wir planen unsere Routen langsam und suchen Orte heraus, die uns als Familie gut tun. Herr M erweist sich als großartiger Tripadvisor-Durchforster und überrascht uns immer wieder mit tollen Ideen, familienfreundlichen Unterkünften und Ausflugszielen. Ich bin diejenige, die meckert, wenn es zu viel Programm wird für einen Tag. Soviel dazu, dass ich keine Angst mehr habe, irgendwas zu verpassen. Dann habe ich eben nicht jeden Tempel in Ayutthaya gesehen. So what!
Wir kennen unsere Reiseskills und ihre Grenzen. (Nacht-)Zug: Auf jeden Fall! Kleine Busse: Never! Eine Nacht und dann weiter? Eher nicht. Gemütlich machen und Wäscheleinen spannen auf der Terrasse? Sowas von!
Reminder an uns selbst, nächstes Mal vielleicht doch die Rollkoffer. Backpacken in allen Ehren, aber Gepäck für vier Personen in zwei Riesenbackpacks packen, dazu Handgepäck, Klein I im Tragetuch und Groß L an der Hand, ist eine Herausforderung. Wenn dann dazu noch eine im Packen vollkommen ungeeignete Frau K dazukommt, ist der Hass auf diese Riesenmonstren geschürt. Wenn jemand Lorelai Gilmore (Gilmore Girls, die neuen Folgen…) beim Wandern gesehen hat, dann wisst ihr, was ich meine… Ja, es ist mindestens so schlimm. Nur, dass mir verboten wurde mit Gaffa-Tape Dinge außen festzukleben. Ich hätte es auf jeden Fall getan.
Und noch etwas ganz großartiges ist in diesen drei Monaten passiert. Herr M und ich konnten weiterdenken, wir schmieden eifrig Pläne für „danach“ und haben so viel Inspiration bekommen durch die vielen tollen Orte und Menschen, dass wir es kaum abwarten können, loszulegen. Somit ist schon jetzt eines meiner persönlichen Ziele dieser Reise wahrgeworden. Abstand zu gewinnen, Gedanken zu ordnen, Wege und Möglichkeiten durchzuspielen. We`ll see… 😉
Alles Liebe K